How to survive three days with Arovane?

Eigentlich ganz einfach: Mit Kaffee und Kuchen, vielen reflektierenden Gesprächen und guter experimenteller Music von Bernard Parmegiani.

Ich habe Uwe im Jahr 2013 kennen gelernt. Ich schrieb ihm eine Nachricht und er antwortete darauf. Seit dem blieben wir rege im Kontakt und trafen uns zum Frühstück hier und da. Im Mai besuchte ich ihn wieder. Doch dieses Mal zum einem One to One. Dazu flog ich nach Berlin, nahm meinen verspäteten ICE. Uwe erwartete mich bereits in Halle. Sobald einander gesichtet, riss er seine beiden Arme in die Luft und rief hinaus. «Dominik, grossartig!» Von dort aus fuhren wir mit dem Auto weiter aufs Land. Uwe ist nämlich umgezogen. Dann, angekommen.

Nun, ich verbrachte drei schöne und sonnige Tage auf dem Lande. Mal in der Natur Luft holend, Tiere beobachtend oder Geräusche aufnehmend, mal im Studio vor dem Rechner Informationen eifrig niederschreibend, mal Kaffee trinkend. Eigentlich permanent Kaffee trinkend. Das war super lustig. Wir Beiden können offensichtlich nicht ohne. Uwe dozierte leger nach Plan neben mir über Sytheseformen, Kunstkopfstereophonie, Hyperrealismus, Fast Forie Transform, Polyrhythmik, Happy Accidents, zeigte Tricks und sprach spannende Empfehlungen aus. Und wir hörten sehr viel hin. Vielleicht neben dem Kaffee und den Reflektionen am Frühstückstisch, die zweit wichtigste Tätigkeit. Wir analysierten diverse Musikstücke. Marcus Fischer, Andrew Tasselmayer, Robert Hampson. Sehr aufregend zu zu hören und Theorien über mögliche Aufnahmeprozesse zu stellen. Die Dramaturgie zu verfolgen. Geniessen. 

Wer sich mit Uwes Musikschaffen befasst oder befasst hat, weiss seine Bandbreite zu schätzen. Es reicht nur Spotify zu öffnen und direkt einzutauschen. Ich frage mich, wann Uwe eigentlich ausruft: «So liebe Leute!», einen sauberen Schnitt macht und anfängt völlig unerwartet heftigsten Prog-Mathcore zu machen. Auf Meshuggah steht er ja. Uwe ist zu allem fähig!

Zu schnell war die Zeit um. Ich freue mich aufs nächste Mal mit Uwe bei mehreren Tassen Kaffee und neuen Reflektionen. Danke :-)

Links:

Salomé – Das Album auf EndTitles
Ein Tag mit Arovane in 2015 – Das Interview