Minimalismus im Studio? Mein persönlicher Ansatz – Teil Eins.
Seit längerer Zeit befasse ich mich mit dem Minimalismus. Der Begriff ist im Alltagsleben omnipräsent. Beruflich, privat, Hobby-bezogen. Doch ist dieser Ansatz der Richtige für einen? Ich versuche es für mich herauszufinden… Viel Spass beim Lesen.

Ich habe mein Home Studio umgebaut. Ich veränderte es bereits zum vierten Mal innerhalb von neun Monaten. Dieses Mal jedoch handelt es sich um eine längerfristige Lösung, die bis Mitte 2020 anhalten darf: Anpassungen an der Ergonomie, Aussortierung des Equipments samt allgemeiner Verkabelung und Entrümpelung der Arbeitsfläche. Mein Plan sieht vor, das Home Studio so gut auf die kommenden Projekte vorzubereiten, dass ich ohne grössere Veränderungen und Anschaffungen auskomme. Also bis Mitte 2020. So der Plan.
Diesen Antrieb gab mir letztendlich BoBeats mit seinem 5–Tipps–Video zum Thema. Als ich es vor wenigen Tagen gesehen habe, stellte ich fest, es wird Zeit. Ich muss etwas unternehmen. Wieder eine Ecke nur für mich! Nachdem ich mein eigentliches Studio Ende 2013 aufgab und das Schlafzimmer einzog, genoss ich das minimalistische Setup: Mac, Akai MPK Mini und meine Kopfhörer. Für Aussenaufnahmen benutzte ich nach wie vor den Zoom H4n. That‘s it. Mehr brauchte ich nicht ausser einen Sessel und Kaffee. Doch seit letztem Jahr begann ich wieder intensiver Musik zu machen, die Labelarbeit für EndTitles stieg an und ich brauchte wieder etwas mehr Platz. Zudem kam ich meiner Freundin dauernd in die Quere. Ich wechselte mehrmals die Schreibtische in der Wohnung und suchte nach „meinem“ Platz. Als Kaffee trinkender Sessel-Musik-Nomade sah ich vor zum festen Platz zurück zu kehren. Und ich fand meinen Platz. Ich richtete mir alles so ein, wie es für meine Arbeitsweise am bequemsten war und installierte Licht. Seit mehreren Tagen arbeite ich nun an diesem besagten neuen Platz und bin super happy damit. Ein Foto folgt bald.
Umwege erhöhen die Ortskenntnis
Ich denke, dass jeder Musiker, auf die eine oder andere Art und Weise, solch einen Wandel für sich selbst macht. Im Songwriting, in der generellen Organisation. Berufsbezogen oder privat. Vielleicht ist die Dynamik im Wechsel der Schlüssel? Von viel zu wenig und wieder zurück. Ich habe minimiert. Dieser Zustand machte mich für eine bestimmte Zeit sehr glücklich. Schnell zur Sache kommen ohne viel Ablenkung und Umweg. Jetzt bin ich wieder da angekommen, wo ich 2013 gewesen bin, als alles zu viel war. Halt nur mit neuen Ansätzen und Erkenntnissen, die es mir trotzdem ermöglichen die persönliche Organisation minimalistisch zu halten. Eigentlich ein völlig neuer Weg für mich. Eine neue Erkenntnis. Neuer Ansatz. Ich bin gespannt…
Nächste Woche geht es weiter mit: That‘s in my bag?