Eine Audio-Installation
Standort 2 von 2
(PR Text)
Für die Halbinsel Hertenstein entsteht derzeit eine weitere Klanginstallation des Klangkünstlers An Moku, die Zeit, Vergänglichkeit und Kraft der Natur thematisiert. Dieses experimentelle Projekt unter dem Titel Klang der Vergäglichkeit ist in einem geschützten Aussenraum in Zürich gestartet und wird im Frühling in Hertenstein zugänglich sein.
Jeder Besuch offenbart mir ein Stück mehr des Verfalls und zeigt mit Klang der Vergäglichkeit, wie die Natur die menschlichen Eingriffe auf subtile Weise überdauert. – An Moku
Die Idee: Vergänglichkeit und Veränderung
Im Herzen der Installation steht ein Kassettenabspielgerät mit einem Kassettenband, das den Hertenstein – Audiowalk mit Klang und Lyrik in einer Endlosschleife wiedergibt. Dieses Band wird der Witterung ausgesetzt und durch den kontinuierlichen Einsatz allmählich abgenutzt, sodass die Klangqualität über die Zeit verfällt. Diese natürliche Degeneration des Kassettenbandes steht symbolisch für den Kreislauf der Natur – eine Erinnerung daran, dass sich alles, was der Mensch erschafft, irgendwann in seine natürlichen Bestandteile auflöst. Die Installation darf ein Zeugnis sein, wie «die Natur sich alles zurückholt, sofern der Mensch es ihr erlaubt.» (Zitat aus der Audio-Tour, Station 9, Am Tanzenberg). Doch bevor es soweit ist, wird die natürliche Degeneration des Kassettenbandes in einem Experiment durchgeführt.
Phase 1: Das Experiment (Winter)
Ein geschützter Raum im Freien
Ursprünglich war geplant, das Experiment in einem einfachen Holzhaus auf der Halbinsel Hertenstein durchzuführen – einem Ort, der wie eine Zeitkapsel wirkt. Aufgrund der zeitlichen und räumlichen Distanz entschied sich der Klangkünstler jedoch dazu, die Vorbereitungen sowie die erste Phase in einem geschützten Aussenbereich in meiner Heimatstadt Zürich durchzuführen. Aus Sicherheitsgründen bleibt der illegale Standort in Wipkingen geheim.
Der Klang des Verfalls
Das Experiment sollte ebenfalls ursprünglich Ende November starten, gleich nach den Beginn der Installation Zwischen Stille und Klang: Wenn Kunst auf die Toilette trifft, doch aufgrund unerwarteter Probleme funktionierte das Kassettenabspielgerät nicht mehr. Das eigens für das Experiment erworbene Gerät wurde zur Reparatur an die Firma Gfeller & Huber in Steffisburg geschickt und kam nach mehreren Wochen wieder einsatzbereit zurück. Dadurch konnte das Experiment erst mit Verzögerung am 16. Januar beginnen.
Das Kassettenabspielgerät läuft gegenwärtig in dem geschützten Aussenbereich im Auto-Reverse-Modus in einer Dauerschleife, wodurch sich das Band kontinuierlich abnutzt. Diese bewusste Entscheidung verdeutlicht die Zerbrechlichkeit menschlicher Eingriffe und die ständige Präsenz der Natur. Der Künstler dokumentiert die Veränderungen des Klangs regelmässig und hält diese auf einem Digitalrecorder fest. Die Dauer der Experimentphase ist unbestimmt; je nach Witterung (gegenwärtig Aussentemperaturen zwischen -6°C und 3°C) wird das Band vermutlich innerhalb von zwei Wochen bis zwei Monaten völlig degenerieren. Die eigentliche Dauer wird sich zeigen …
Material und Technik
Kassettenband (Chrome), Teac Kassettenspieler
Trockener und geschützter Raum im Freien, Zürich
Konzept und Durchführung: An Moku
Vorschau Phase 2: Installation in Hertenstein (Frühling)
Das im Winter aufgenommene Material wird für die eigentliche Audio-Installation in Hertenstein verwendet. Geplant ist es die Installation fürs Publikum an einem Ort zugänglich zu machen, wo ein Abspielgerät auf einem Tisch bereitgestellt wird. Besucher können mit Kopfhörern in die fortlaufende Aufnahme eintauchen und die Degeneration des Klangs hören, die sich über die Zeit entwickelt hat.
Symbol der Veränderung
Durch die zunehmenden Verzerrungen und Defragmentierungen verwandelt sich der ursprüngliche Audiowalk allmählich in eine abstrakte Klanglandschaft. Was wir hören werden, ist nicht nur der Audiowalk selbst, sondern auch der Klang der Veränderung – ein Klang der Vergäglichkeit. Das Material wird somit dazu einladen, über die Vergänglichkeit nachzudenken, die Natur sowohl als Schöpferin als auch als Zerstörerin zu begreifen und die Beziehung zwischen Mensch und Natur zu reflektieren.
Copyright: An Moku (Dominik Grenzler)