Semi 蝉 – japanische Zikade oder der natürliche Sythesizer

Es ist unglaublich im Sommer durch japanische Wälder oder Parkanlagen spazieren zu gehen. Überall in den Bäumen ertönen seltsame, laute Geräusche, Melodien. Fast wie Synthesizersounds .

Ziemlich genau nach Ende der Regenzeit – also mit Sommerbeginn – tauchen die Zikaden auf, nachdem sie sieben Jahre unter der Erde verbracht haben. Zwar ist dieser «Gesang» über weite Strecken zu hören, aber sobald sich ihnen jemand nähert, verstummen sie schlagartig und sind darum auch nicht zu finden. Auf meiner aufgenommenen Tonprobe (aufgenommen mit Inearmics) hört man sicherlich zwei von den drei Zikadenarten. Das gleichmäßige Kratzgeräusch (ssse—) im Hintergrund stammt von zahllosen „normalen“ Semi, das unterbrochene Zirpen (mi–mi–mi) von einer Nii-nii-zemi (にいにい蝉) sowie Alltagsgeräusche vom Rande des Parks.

Die dritte Art von Semi, die nur am späten Nachmittag singt (Tsuku-tsuku-ho–) trägt übrigens den passenden Namen „Tsukutsukubōshi“(つくつく法師), diese Form tritt aber erst im Spätsommer auf. Vielleicht ist sie aber doch auch auf der Aufnahme zu hören, da bereits Spätsommer ist…

Auf dem ersten Foto ist eine sehr schöne Parkanlage, Rikugijen aus Tokyo abgelichtet. Dort kann man ungestört die Synthiesounds der Semi (Foto 2 und im Comicstyle Foto 3) ungestört aufnehmen. Bei solch einem Konzert kommen einem lustige Ideen auf, wie die kommende Street Parade 2013 mit einem “Zikadenwagen” zu bereichern. Nur noch tiefen Beat dazu und ab geht es, haha! Auf Foto 4 werde ich von Kana bei meinen Aufnahmen beinahe von der Brücke geschubst :-) und auf dem letzten Foto sieht man unscharf eine der vielen Libellen in Nikko. Unglaublich schöne Geschöpfe ;-)