Musikproduktion mit iPad? Dank visionären Soft- und Hardware-Ingenieuren ist es heutzutage möglich mit einem iPad fundierte Musik zu machen. Doch ist die Produktion wirklich gut, was braucht man und vor allem für wenn ist dieses System geeignet? Anhand von einpaar Beispielen tauche ich mit dir in die Welt rundum der mobilen Musikproduktion ein. Du bist unentschlossen und erwägst, dann ist dieser Beitrag genau für dich! Die Fortsetzung meiner «All you need is..»-Reihe. Sie ist für Einsteiger und Fortgeschrittene gedacht. Dient zur Entdeckung und Erforschung.
Seit 2011 hat sich der Markt rundum die mobile Musikproduktion rasant entwickelt. Die Apps werden ausgeklügelter und die Hardware leistungsfähiger. Man munkelte lauthals, das iPad ersetzt den Laptop. Das ist bis heute noch nicht ganz eingetroffen, wird aber wahrscheinlich in den kommenden Jahren so sein. Ist das gut, fragt man sich? Nun ja, ich behaupte mal, allein in der Musikproduktion, erleben wir mit den Apps, dank den neuartigen Oberflächen, die uns zum Umdenken anregen, neue Aha-Erlebnisse, die wir vergleichsweise mit dem vertrauten Computer so nicht hätten. So gesehen, ja -Das iPad ist für die Musikproduktion geeignet.
Start
Doch was braucht man, um mit einem iPad zu musizieren? Ganz klar ein iPad. Ich selbst besitze ein iPad mini (2012). Dann einpaar Apps und Kopfhörer und das wars vorerst. Eigentlich nicht viel. Das Setup ist klein, überschaubar und du kannst mit der Produktion beginnen. Der nächste logische Schritt ist ein Equipment-Upgrade mit einem iOS-unterstützenden Audio Interface (Soundkarte), Lautsprechern, Midi-Controller/Keyboard, passendem Adapter, passendem Daten-Kabel und vielleicht einem leistungsfähigerem iPad. Hier einpaar Inspirationen…
Was muss ich bedenken?
Wie bereits oben erwähnt, sollte man in Erwägung ziehen ein leistungsstärkeres iPad zu kaufen. Sofern du das nötige Budget verfügst, so auch direkt von Beginn an. Es gibt nichts schlimmeres als Frustration über zu wenig DSP. Glaub mir, wer ambitioniert herangeht, der scheitert spätestens an diesem Punkt: zu wenig POWER! Ich persönlich sehe mein älteres Model als eine Art Limitierung an. Ich kann nicht viel laufen lassen und konzentriere mich auf wenige Spuren und Apps. In meinem Fall dient das iPad in einem hybriden System im Zusammenspiel als eine Art Ergänzung. Dazu mehr unter «Für dich geeignet?». Schau dir nun die hier direkt unten aufgeführten YT-Tipps (von Jakob Haq) an und was sonst noch erwägt werden sollte… Übrigens, ich kann seinen YT-Blog wirklich nicht genug empfehlen. Ein Muss für iPad-Musiker.
OS vs Android?
Für dich geeignet?
So weit so gut. Doch eignet sich dieses System für dich oder liegt es dir vielleicht überhaupt nicht? Auf der einen Seite bietet das iPad samt seinen gebotenen Möglichkeiten, die von Jahr zu Jahr grösser werden, eine fantastische Spielwiese und auf der anderen Seite belächelt mancheiner die musikalische Produktion und glaubt ein Nice-to-Have-Gadget in seinen Händen zu halten. Für wen ist das iPad somit geeignet?
- Geschlossenes System: Mittlerweile gibt es sehr viele Musiker, die Musik einzig auf dem iPad machen. Und das sehr erfolgreich. Siehe Jakob Haq oder Henry The Buziness. Sie benutzen das iPad einzig und allein zur Produktion. Bedeutet, sowohl das Bedienen der Instrumente als auch die Aufnahme findet intern statt. Das iPad ist (mit Apps wie AUM, Audiobus oder Cubasis) die DAW.
- Hybrides System: Hier kommen mehrere Komponenten zusammen und das iPad dient meistens als Instrument oder Effekt in einer Kette. In meinem eigenen Setup des Sommers 2020 diente das iPad auf dem ersten Bild unten als Parallel-Effekt (die Soundkarte ist das Zoom U-22) oder als Midi-Effekt (die App Ribn steuert Midi-Parameter des H9 und Arcades) auf dem zweiten Bild. Weitere Beispiele für hybride Systeme kommen von Perplex On und Grzegorz Bojanek.
©Dominik Grenzler
3. iPad oder Android-Tablet als DAW (zB.: Cubasis): Der deutsche Elektroniker Stimmig nutzt sein Tablet im Studio als Computer-Ersatz. Er zeichnet auf und baut Tracks mit Steinbergs Cubasis.
Beispiele für Innovative Apps
Es gibt so viele tolle Apps auf dem Markt. Hier einpaar Beispiele, was es so gibt. Und es gibt noch viel viel viel mehr, gell!
Meine Favs
AUM
Drambo
Fuge Machine
Borderlands
Ribn
TouchOSC
Spacecraft
Samplr
iDensity
Synth One
SECTOR
SoundScaper
Fazit
Ihr habt euch eine Meinung gebildet. Ich denke, das iPad beziehungsweise die mobile Musikproduktion ist die Zukunft. Die Zeit bleibt nicht stehen. Ich geniesse den technischen Fortschritt. Bleibe aber gern bei meiner vertrauten Peripherie samt Haptik. Tue mich noch etwas schwer mit dem Thema iPad. Das iPad dient für mich persönlich als eine Ergänzung zu meinen Instrumenten, ist eine grosse Inspirationsquelle und keine DAW per se. Falls sich im Sommer mein Vorhaben erfüllen sollte, so habe ich vor eine Handvoll Tracks einzig auf dem iPad zu produzieren. Mal sehen, was kommt. Ihr hört dann von mir. Bis dahin viel Spass mit eurem iPad ;-)
Quellen: Youtube, Dominik Grenzler